Auftakt zur neuen Vortragsreihe
Das Konfliktpotenzial von Gendersternchen, Doppelpunkten und Binnen¬Is
Ann-Christin Dieker (links) und Libuse Cerna (rechts)
Die Reihe „Schluss.Punkt.Start“, in der Studierende ihre Abschlussarbeiten mit Bezug zum Journalismus vorstellen, ist gestartet. Mit dieser Themenreihe sollen interessante Arbeiten, die sonst nur von Prüfenden gelesen werden, ihren Weg in die Öffentlichkeit finden. 15 Gäste sind beim Start der Veranstaltungsreihe dabei, Libuse Cerna moderiert den Abend.
Ann-Christin Dieker hat sich für ihre Bachelorarbeit theoretisch mit Sprache auseinandergesetzt. Dafür hat sie 243 Tweets mit den Hashtags #Gendern und #GenderGaga qualitativ analysiert. Fragestellungen wie „Wer ist auf Twitter vertreten?“, „Wer ist in der Auseinandersetzung über Sprache präsent?“ und „Wie differenziert wird eine Diskussion geführt? werden untersucht. Als prominentes Negativbeispiel dient ein Tweet von Friedrich Merz. Twitter stelle natürlich keinen Querschnitt der Gesellschaft da, betont Dieker. Alles, was polarisiert, erzeuge Reichweite.
Die verschiedenen Möglichkeiten zu gendern werden kurz vorgestellt: Paarformen (Journalistinnen und Journalisten), Binnen-I, Asterisks (Gendersternchen oder Doppelpunkt) und Substantivierung (Studierende). Dieker selbst gendert am liebsten mit Sternchen. Dieses beziehe auch nicht-binäre Personen ein. Sie findet, wenn das Hauptaugenmerk auf leichter Sprache liegt, könne das Gendern auch hintenanstehen.
Die Reihe wird am 19. Mai (Daniel Schmidt zum Thema Heimat) und 29. Juni (Benedikt Westphal zum Thema konstruktiver Journalismus) fortgeführt.
(Foto und Text: Christiane Seeger)