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Diversity-Kongress

Mehr Vielfalt in den Redaktionen

03.12.2019
Ansprechpartner*in
Christiane Seeger

Darum ging es beim ersten Diversity-Kongress des DJV Niedersachsen, u.a. unterstützt vom DJV Bremen. Divers bedeutet nicht nur Migrationshintergrund, Behinderung oder LGBT* – gemeint ist auch der Einstieg in den Journalismus ohne vorheriges Hochschulstudium. „Je diverser eine Redaktion besetzt ist, desto besser kann sie mit ihrer journalistischen Arbeit die Gesellschaft abbilden“, so Vassili Golod. Um die sensible Berichterstattung über Menschen mit Behinderung ging es im Workshop von Judyta Smikowski, die selbst im Rollstuhl sitzt. Die Journalistin Trang Dang, die sich beim Berufsverband Neue Deutsche Medienmacher*innen engagiert, gab Tipps für Medieninteressierte mit Migrationshintergrund. Die „buzzfeed“-Redakteurinnen Pascale Müller und Juliane Löffler berichteten, wie sie Aufmerksamkeit für Themen wie sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch, LGBT und Feminismus schaffen. Cornelie Kunkat vom Deutschen Kulturrat sprach die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen im Medienbetrieb an und zeigte Möglichkeiten von Mentoringprogrammen auf. Die abschließende Podiumsdiskussion „Vielfalt ja bitte – aber wie kann sie gelingen?“ wurde von unserer Kollegin Libuse Cerna moderiert. Als Thomas Mitterhuber (Chefredakteur Deutsche Gehörlosenzeitung) nach den Grenzen für gehörlose Journalisten gefragt wurde, antwortete er schlicht: „Gehörlose können alles – außer hören.“ Der Sportreporter Felix Edeha ist selbst Quereinsteiger: „Journalismus ist ein Handwerk, dass kann jeder lernen.“ Der Weg in den Journalismus sollte allen offen stehen, auch ohne akademischen Hintergrund. Bezahlte Praktika erhöhen die Chancen u.a. für Arbeiterkinder. =>BTW: Radio Bremen sucht Volontäre, gerne mit Migrationshintergrund. Anna-Maria Wagner vom DJV Bundesverband wünscht sich eine bessere Datenlage über die Zusammensetzung deutscher Redaktionen. Generell sollten sich die Medienhäuser von bestehenden Strukturen lösen und Praktika bezahlt werden. Führungskräfte müssen für Diversität sensibilisiert werden. Behinderte nicht nur für die Quote eingestellt werden, sondern echte Karrierechancen bekommen. * LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender, also Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender. Thomas Mittelhuber, Anna-Maria-Wagner, Vassili Golod, Libuse Cerna, Dany Schrader, Felix Edeha, Daniela Albrecht und Sabrina Puiu (v.l.n.r.) Text und Foto: Christiane Seeger

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