Einladung zum Infoabend des DJV Niedersachsen
Arbeitszeit? Die gibt es für mich nicht - Journalist*in bin ich doch 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr! Liebe Kolleginnen und Kollegen, Seht Ihr das auch so? Herzlichen Glückwunsch! Mit dieser Einstellung habt Ihr euch den Titel “Mitarbeiter*in des Jahres” in eurem Unternehmen redlich verdient. Findet jedenfalls der Arbeitgeber – sollte man meinen. Aber wer von Euch ist für diese Einstellung tatsächlich schon einmal von seinem Chef ausgezeichnet worden? Gerda Theile, beim Deutschen Journalisten-Verband unter anderem für die Tarifpolitik zuständig, schreibt: “Viele Journalistinnen und Journalisten, insbesondere bei Tageszeitungen, verschenken jährlich den Gegenwert eines Kleinwagens, denn die Überstunden, die weder durch Geld noch durch Freizeit ausgeglichen werden, summieren sich auf beachtliche Summen.” Es lohnt sich also, über die täglich bzw. wöchentlich zu leistende Arbeitszeit im Betrieb zu sprechen. Das kürzlich zu diesem Thema ergangene Urteil des Europäischen Gerichtshofs wird nämlich unweigerlich dazu führen, dass in den Redaktionen (übrigens nicht nur bei den Tageszeitungen), in denen das nicht schon längst praktiziert wird, die Arbeitszeit dokumentiert werden muss – und zwar umfassend. Was das in der Praxis bedeutet, wollen wir am Mittwoch, 20. November, 19.30 Uhr, In der “Klinkerburg”, Bahnhofsvorplatz, in 26122 Oldenburg (Tel. 0441/25929) mit Euch besprechen. Denn Gerda Theile schreibt weiter: “Eine Vertrauensarbeitszeit ist nicht mehr möglich. Das deutsche Arbeitszeitgesetz muss in Kenntnis des erwähnten EU-Urteils gelesen werden.” Die DJV-Juristin jedenfalls ist sich sicher: “Die EU-Richtlinie zur Arbeitszeit verpflichtet den Arbeitgeber, die tatsächliche Arbeitszeit zu erfassen – und zwar muss die Arbeitszeit gemessen werden, damit objektive und verlässliche Daten über die vom einzelnen Arbeitnehmer geleistete Arbeit vorliegen.” Dass die Arbeitszeiterfassung kein Teufelswerk ist und die bisherige flexible (Aus-)Gestaltung derselben nicht beschnitten werden muss, wollen wir an dem Abend anhand von Beispielen aus anderen Häusern zeigen. Hauptreferentin des Abends ist unsere Landesgeschäftsführerin Christiane Eickmann, die Beispiele aus ganz Niedersachsen kennt und uns ausführlich erläutern kann, welche Vor- oder ggf. Nachteile die Arbeitszeitdokumentation hat. Gern sind mit dieser Einladung weitere Kolleg*innen aufgefordert, uns ihre Erfahrungen mit der Arbeitszeiterfassung mitzuteilen. Ich freue mich auf einen informativen Abend mit regem Austausch. Damit wir am Ende nach Hause gehen in der Gewissheit, vielleicht schon im nächsten Jahr locker das Geld für einen Kleinwagen zur Verfügung zu haben. Die “Klinkerburg” ist auch mit dem ÖPNV gut zu erreichen. Sie befindet sich direkt im Bahnhofsgebäude (Ausgang Richtung Stadtmitte); der ZOB befindet sich direkt hinter dem Bahnhof (Richtung Weser-Ems-Hallen). Damit wir ungestört diskutieren können, habe ich zugesagt, die Anzahl der Teilnehmer rechtzeitig anzugeben, damit wir ggf. einen separaten Raum zur Verfügung gestellt bekommen. Ich bitte daher sehr herzlich, sich bei mir telefonisch oder per E-Mail bis spätestens Freitag, 15. November, anzumelden: 0160/92830419 oder wewer@djv-niedersachsen.de.