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35 Jahre Samtene Revolution

Die "Revolution der Jugend"

18.11.2024
Ansprechpartner*in
Christiane Seeger

Gedenktafel, die auf der Nationalstraße in Prag an die Ereignisse am 17. November 1989 erinnert.

35 Jahre nach der Samtenen Revolution: Zeitzeugen berichten von den turbulenten Tagen in Prag. Wie eine spontane Studentendemonstration eine ganze Nation mobilisierte und die Geschichte veränderte.

Der International Students‘ Day findet jedes Jahr am 17. November statt. Er soll an die Studentenproteste in Prag gegen die deutsche Besatzung der Tschechoslowakei im Jahr 1939 erinnern.

Am 17. November 1989 demonstrierten Studierende in Prag, u. a. gegen andauernde Stromausfälle in ihren Wohnheimen („Wir wollen mehr Licht“). Sie trugen selbstgemachte Plakate aus Bettlaken und waren nicht organisiert. An der Demonstration nahmen keine bekannten Dissidenten teil. Am späten Abend wurden die Demonstrierenden eingekesselt und brutal zusammengeschlagen. Dieses geschah an einem Freitag. In der damaligen Welt ohne Internet verbreiteten sich die Nachrichten vom brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Studierenden und vom angeblichen Tod eines Studenten. Dieses mobilisierte weite Teile der Bevölkerung, es gab jeden Tag Demos – größer und größer. Reisefreiheit und Meinungsfreiheit fingen plötzlich an, eine Rolle zu spielen. Das waren die ersten und größten Proteste seit 1968. Der Ausgang war ungewiss und die Volksmilizen standen bereit.

Das Bremer Bündnis für Deutsch-Tschechische Zusammenarbeit hat zum 35. Jahrestag der Samtenen Revolution eine kleine Veranstaltungsreihe organisiert. Den Auftakt bildet eine Vernissage in der Galerie am Schwarzen Meer. Dr. Hermann Kuhn (Forum Osteuropa der Europa Union) führte in das Thema ein. Als Zeitzeugen teilten Libuse Cerna und Prof. Dr. Michal Kucera ihre Erinnerungen. Kucera erlebte die Ereignisse als Student in Prag. Cerna war als Jungredakteurin noch bei Radio Bremen in der Probezeit und konnte nicht nach Prag fahren. Die Lage war angespannt und niemand wusste, wie es ausgehen würde. Gerüchte von sowjetischen Panzern machten die Runde. Als Cerna im Dezember nach Prag fahren konnte, kam im Radio die Meldung, das Vaclav Havel beauftragt würde, die neue Regierung zu bilden. Auf dem Wenzelsplatz versammelten sich 300.000 Menschen. Sie hat Plakate gesammelt und mit Studierenden gesprochen. Auch Kucera bewahrte Plakate auf, getrieben von dem Wunsch, Geschichte festzuhalten.

Etwa 20 Besucher nahmen an der Zeitreise mit Plakaten, Flugblättern und weiteren Schriftstücken teil. Der DJV Bremen unterstützte die Veranstaltung.

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