EFIE: The Museum as Home

Foto: Heinrich Böll Stiftung

Sehr geehrte Interessierte, 

im September war Nana Oforiatta Ayim bei uns in Bremen - mit ihrem autobiographisch geprägten Buch „Wir Gotteskinder“ und ihrem vielfältigen Engagement, historische Kultur und Gegenwartskunst Ghanas international sichtbar zu machen und Dialoge zu ermöglichen, hat sie uns zu spannenden Diskussion angeregt. 

Beispielsweise entstand durch ihre Initiative auf der Kunstbiennale von Venedig im Jahr 2019 erstmals ein eigener ghanaischer Pavillon. Nun gibt es die Gelegenheit, die von Nana Oforiatta Ayim kuratierte Ausstellung im Dortmunder U gemeinsam zu besuchen. Unter dem Titel "EFIE: The Museum as Home“ sind dort Videoarbeiten, multimediale Installationen sowie historische Artefakte zu sehen, u.a. von Afroscope, Diego Araúja, Rita Mawuena Benissan, Kwasi Darko, Kuukua Eshun, Na Chainkua Reindorf, Studio Nyali sowie El Anatsui. 

Neben den Werken der zeitgenössischen Künstler*innen zeigt die Ausstellung historische Artefakte, die aus dem Gebiet des heutigen Ghana stammen und sich in Sammlungen deutscher Museen befinden Warum letzteres noch immer so ist, haben wir auf politischer Ebene im Oktober eingehend mit Bénédicte Savoy in der Bürgerschaft diskutiert - die Ausstellung kommentiert das Fortbestehen kolonialer Verwerfungen auf anderen Ebenen und mit anderen Mitteln, auf die wir gespannt sind! 

Interessant ist aus unserer Sicht auch, dass die Ausstellung, für die DK Osseo Asare eine modulare Bambusstruktur entwickelt hat, das traditionelle Verständnis von "Museum" befragt. "EFIE" bedeutet in den Akan-Sprachen "Zuhause" oder "Heim". Die Ausstellung stellt also die Frage, wie ein Museum zu einem passenden Zuhause für die gezeigten Kunstwerke werden kann. Die „enzyklopädischen“ Museen europäischer Tradition basieren auf der Behauptung, dass Kulturgüter dort objektiv und wertneutral präsentiert würden. Tatsächlich konservieren sie eine subjektive, meist nationale, in jedem Fall rein europäische Perspektive auf die Welt – aber mit universellem Anspruch. 

All das wollen wir gern gemeinsam erkunden und diskutieren und laden daher für den 5. März zu einer eintägigen Studienfahrt nach Dortmund ein (Abfahrt am Bremer Hauptbahnhof um 8.44 Uhr, Wiederankunft dort um 19.15).

Die 20 möglichen Teilnahmeplätze werden nach Eingang der Anmeldung vergeben, die ab sofort über bleyl@boell-bremen.de möglich ist. Die Kostenbeteiligung liegt bei 30 Euro für Zugfahrt und Führung, Eintrittskosten kommen je nach Gruppengröße hinzu. Weitere Details folgen nach der Anmeldung. 

Eine Kooperation des Literaturfestivals globale mit der Heinrich Böll-Stiftung Bremen. Reiseleitung: Libuse Cerna, Henning Bleyl. Wir freuen uns auf Ihr/Euer Interesse!