Bremen
Irina Scherbakowa berichtet über "Memorial" und die aktuelle Situation in Russland
Von links nach rechts: Helga Trüpel, Irina Scherbakowa, Libuse Cerna
Am Mittwochabend wurde es richtig voll in der Villa Ichon: Mehr als 80 Gäste wollten Irina Scherbakowa sehen und hören. Die Mitbegründerin der NGO „Memorial“, wurde jüngst mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie berichtete von den Anfängen der NGO, die mit Interviews der Opfer und Angehörigen des stalinistischen Terrors begann. 1991 erhielten sie erstmalig Zugang zu den Archiven des KGSs. 2016 wurde „Memorial“ zum ausländischen Agenten erklärt und im Dezember 2021 liquidiert. Unterstützer*innen aus der ganzen Welt hatten vergeblich dagegen protestiert. Die aktuelle politische Lage und der Ukraine-Krieg kam natürlich auch zur Sprache: „Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen, auf keine Weise“, sagte Scherbakowa. Obwohl sie Pazifistin sei, sehe sie nur die Möglichkeit diesen Krieg mit Waffen zu stoppen.
Text und Bild: Christiane Seeger